Ich bin kein Mörder (Fatal Vision) - 1984

 

25 Jahre ist es nun her, seit der Mehrteiler "Fatal Vision" oder zu Deutsch "Ich bin kein Mörder" über die Fernsehbildschirme dieser Welt flimmerte und die Menschen fesselte. Ein guter Grund diesen Film und die Geschichte etwas genauer zu analysieren. In Deutschland wurde der Film erst 1986 synchronisiert und deshalb auch erst zwei Jahre später ausgestrahlt.

 

Das Buch "Falal Vision" ist eine  Kriminalgeschichte aus dem Jahr 1983, welche auf einer wahren Begebenheit basiert und zum Bestseller avancierte. Der Autor und Journalist Joe McGinniss schrieb das Buch. Ein Jahr später entstand die TV-Miniserie.

 

"Ich bin kein Mörder" ist die wahre Lebensgeschichte des Kapitäns Jeffrey MacDonald der US-Army. 1979 wurde der Arzt für den Mord an seiner schwangeren Frau und seinen zwei kleinen Töchtern verurteilt. Die Morde geschahen bereits 1970, als er in der Armee im Fort Bragg North Carolina stationiert war.

 

McGinniss und MacDonald haben ein Arrangement über die Rechte an seinem Buch getroffen. MacDonald wurde am Erfolg beteiligt und Joe McGinniss bekam dafür Einsicht in alle Unterlagen. Er wurde über alle rechtlichen Belange informiert. Natürlich erwartete er vom Buch, dass es seine Unschuld bestätigen würde. Es gab jedoch die Abmachung das McGinniss das Buch so schreiben konnte, wie er es für richtig hielt. So erreichte MacDonald genau das Gegenteil. Das Buch sah ihn als Täter und nicht als Opfer. Als Motiv wurde vermutet, dass Amphetamine ihn in eine psychotische Wut versetzten und er dann seine Familie umbrachte. So sah es auch das Gericht.

 

Im Jahr 1984 verklagte MacDonald Joe McGinniss wegen Verletzung des Vertrages, einschließlich der "journalistischen Verzerrungen." Nach einem fehlerhaft geführten Prozess wurde die Klage außergerichtlich für $ 325.000 beigelegt. Im Jahr 1990 veröffentlichte der New Yorker Schriftsteller Janet Malcolm einen viel gelesenen Artikel mit dem Namen "Der Journalist und der Mörder". Er war von seiner Schuld nicht überzeugt. Durch den Erfolg des Filmes und des Buches ist das Thema bis heute aktuell geblieben. Vor einigen Jahren versuchten die Verteidiger von MacDonald eine neue Morduntersuchung anzukurbeln. Jedoch ohne Erfolg.

 

MacDonald bekam drei Mal Lebenslänglich und sitzt noch heute im Staatgefängnis von Texas.

 

 

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Ein Emmy für Karl Malden

In Fatal Vision spielte Karl Malden seine Rolle so authentisch und glaubwürdig, dass er mit einem Emmy als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde.  Noch einmal konnte der Oscar-Gewinner sein Publikum und auch die Jury von seinen Fähigkeiten überzeugen. Die Rolle des Schwiegervaters von MacDonald, Freddy Kassab, wurde somit  in den 80er-Jahren zum grössten TV-Erfolg für Karl Malden.

 

Auch nach 25 Jahren überzeugt der Film und die Darstellung von Karl Malden immer noch. Einfühlsam, voller Verzweiflung, am Ende seiner Kräfte und dann wieder voller Wut oder Zuversicht. Karl Malden füllte die Person mit allen Facetten des Lebens aus.  

 

In dem TV-Mehrteiler spielten viele bekannte Gesichter mit. Es war fast so als trifft Mike Stone auf Petrocelli und Matlock. Ob das Zufall war, dass man so viele bekannte TV-Gesichter aus den 70ern für diesen Film engagierte? Und gleich die bekanntesten Rechtsanwälte? Wohl kaum. Auf jeden Fall machte man Millionen von Fans eine grosse Freude.  

 

Die Rollen:

 

Gary Cole - Capt Jeffrey MacDonald

Karl Malden- Freddy Kassab

Eva Marie Saint - Mildred Kassab

Barry Newman - Bernie Segal

Wendy Schaal - Colette MacDonald

Andy Griffith - Victor Worheide

u.v.a.

 

Die komplette Liste alles Mitwirkenden findet man in der Bildergalerie "Abspann" weiter unten auf der Seite.

 

 

Der "echte" Jeffrey MacDonald in einer TV-Show

Man stelle sich mal vor..... Da wird die ganze Familie ausgelöscht. Die schwangere Frau und die beiden kleinen Töchter. Jeder Mensch wäre da am Boden zerstört und es würde ihm wahrscheinlich schwer fallen überhaupt weiterzuleben. Nicht so Jeffrey MacDonald. Er sitzt gemütlich in einer Talk-Show und unterhält das Publikum wie ein Entertainer und erntet Lacher. 

 

Kann man da anders denken, als ihn als Schuldigen zu sehen? Wer kann schon so kalt sein? Das Urteil muss sich wohl jeder selber bilden.   

"Fatal Vision" ist bisher nur in den USA 1984 als VHS erschienen. Leider ist der Film in Deutschland nie veröffentlicht worden. "Ich bin kein Mörder" wurde nur einige Male am TV gezeigt. Er ist jedoch einer der nachgefragtesten Titel dieser Homepage.

 

Egal ob "Fatal Vision" oder "Fatal Justice" - Bis heute gibt es viele Leute, welche an seine Unschuld glauben oder von seiner Schuld überzeugt sind. Das Thema bewegt. Gerade deshalb ist es erstaunlich, dass man diesen fantatischen Film nicht auf DVD bringt oder eine Neuauflage des Themas plant.

 

Angaben zur VHS aus dem Jahr 1984:

 

Fatal Vision - VHS

 

Actors: Karl Malden, Eva Marie Saint, Barry Newman, Gary Cole, Andy Griffith Directors: David Greene

Format: NTSC

Number of tapes: 2

Studio: Columbia Tristar Home
Video Run Time: 192 minutes

 

Die deutsche TV-Fasssung hat eine Länge von 2 Stunden 55 Minuten.

 

 

Es gibt noch VHS-Exemplare in englischer Sprache bei Amazon.com oder ebay.com zu kaufen. Wie bereits schon erwähnt, wurde der Film in Deutschland nie veröffentlicht. Die Suche erübrigt sich somit. Man kann nur auf eine erneute Ausstrahlung am TV hoffen.